Von Herzen: Nichts bleibt, wie es ist.
Menschen, Themen, Angebote, Strukturen, Regeln, Abläufe und so weiter müssen und wollen sich verändern.
Oft zwingt der schiere Anpassungsdruck dazu. Die von Menschen verursachten Probleme steigen turmhoch auf und schicken sich an, die Beteiligten in die Sackgasse zu schicken oder schlimmer noch zu verschlingen. Wenn nichts mehr rund, funktionstüchtig und zum Wohle aller läuft, wenn Geschäftsmodelle, Systeme und Vereinbarungen kippen, spätestens dann muss aus der Not heraus umgesteuert werden: Not-Wendigkeit.
Oder es gibt die Lust auf Neues, kreative Entdeckerinnen und Entdecker, die mehr wollen als das, was immer schon war. Sie wollen ihre Chancen im noch Unbekannten suchen und für die Verwirklichung sind sie auch bereit, mit Altem radikal zu brechen (Disruption).
Oder es gibt die unter uns, die beharrlich und oft still Schritt für Schritt an Verbesserungen arbeiten, die das Ganze entscheidend weiterbringen.
Dann hören wir diejenigen, die viel von Innovation sprechen und umgekehrt proportional wenig dafür tun. Diese fallen oft in den Reflex, mit den Mitteln von gestern, die manche Probleme überhaupt erst hervorgebracht haben, das Morgen zu „verwalten“. Jedoch immer das Gleiche zu tun, aber das Neue zu wollen, kann niemals gelingen. Das Neue kommt gar nicht aus dem Gefängnis alter Denkmuster und Praktiken heraus.
Manche Innovation wird gehypt und fällt dann wie ein Kartenhaus zusammen, wie z.B. „Google-Glass“ (Augmented Reality Brille), die 2015 eingestellt wurde, da nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Konsumenten eingegangen wurde.
Die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg hingegen gilt als bahnbrechende Innovation des 15. Jahrhunderts. Sie revolutionierte und erleichterte den Zugang zu Wissen und Bildung und markiert den Beginn der Aufklärung, auf der alle weiteren Entwicklungen in Wissenschaft und Technik fußen, bis zur heutigen Künstlichen Intelligenz (KI).
Auch in unserem Alltag kann Innovation unterschiedlich auftauchen, z. B. wenn wir Veränderungen akzeptieren oder begrüßen wie die „Scan-and -Go Kassen“ in Supermärkten. Wenn wir unsere tägliche persönliche Routine verbessern, indem wir zum Beispiel nach dem Aufwachen nicht sofort ans Smartphone eilen, sondern ruhig für einige Minuten Yoga oder Achtsamkeit üben und unsere Gedanken optimistisch auf den beginnenden Tag fokussieren.
Innovation findet sich auch in unserer Einstellung zum anderen Menschen, wenn wir ihn nicht als Kontrahenten sehen, sondern ihm mit Interesse an seinen Sichtweisen begegnen und wirklich zuhören. Innovativ im Sinne von Entwicklung ist auch die Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum Hinterfragen des Status quo, da wir dadurch im eigenen Innern in Bewegung kommen und im Außen Dynamik entfachen können.
Innovation fängt damit an, sich selbst dem Neuen zu öffnen und eben nicht in alten Mustern zu verharren. Innovation bricht Routine, in der wir häufig und gerne zuhause sind. Und eben deshalb begrüßen wir sie und zugleich haben wir unsere Mühe mit ihr. Innovation öffnet Zukunftsräume.