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Wie kleine Unternehmen in Thüringen vom digitalen Recruiting profitieren

ThEx Wirtschaft 4.0 -

28. Mai 2025

Digitales Recruiting kleine Unternehmen Thüringen

In Thüringen gibt es rund 75.000 Unternehmen. Fast alle davon zählen zu den kleinen und mittleren Unternehmen. Viele von ihnen sitzen in ländlichen Regionen - und spüren den Fachkräftemangel besonders stark. Bewerbungen auf Papier, Stellenaushänge am Schwarzen Brett des lokalen Discounters oder Mundpropaganda reichen oft nicht mehr aus, um passende Mitarbeitende zu finden.

Wer mit der Zeit gehen will, muss neue Wege gehen. Einer davon heißt: E-Recruiting. Damit ist die digitale Personalsuche gemeint – zum Beispiel über Online-Jobbörsen, soziale Netzwerke oder Bewerbungsformulare auf der eigenen Webseite. Richtig eingesetzt, kann diese Form der Rekrutierung dabei helfen, neue Zielgruppen zu erreichen, schneller zu passenden Bewerberinnen und Bewerbern zu kommen und die Sichtbarkeit als Arbeitgeber zu erhöhen.

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Erfahrungen und Rückmeldungen aus einer nicht repräsentativen Umfrage unter Thüringer Klein- und Kleinstunternehmen. Die Umfrage war Teil einer Projektarbeit in Kooperation mit der Studentin Lucie Max der Dualen Hochschule Gera-Eisenach, die durch das Projekt ThEx Wirtschaft 4.0 inhaltlich begleitet wurde.

So funktioniert digitale Mitarbeitersuche

E-Recruiting klingt nach großer Technik – ist es aber nicht. Viele Unternehmen nutzen längst die wichtigsten Bausteine:

  • Online-Jobbörsen wie Indeed, StepStone oder die ThAFF.
  • Soziale Netzwerke wie Facebook oder LinkedIn, um auf sich aufmerksam zu machen.
  • Online-Formulare oder Bewerbungsseiten auf der eigenen Website.

Je nach Zielgruppe funktionieren unterschiedliche Kanäle. Während IT- und Dienstleistungsfirmen gut über LinkedIn rekrutieren, setzen Handwerksbetriebe eher auf Facebook oder regionale Portale. Wichtig ist vor allem, dass der Weg zur Bewerbung einfach sein muss – am besten auch mobil.

Das bringt’s: Vorteile auf einen Blick

Digitale Rekrutierung spart Zeit. Sie kostet oft weniger als klassische Anzeigen. Und sie hilft, neue Zielgruppen zu erschließen – auch überregional. Besonders positiv: Viele Bewerber:innen erwarten heute eine digitale Bewerbungsmöglichkeit. Wer das anbietet, wirkt modern und flexibel. Gleichzeitig lässt sich über soziale Medien viel transportieren: der Arbeitsalltag, die Unternehmenskultur, das Team. Gerade für jüngere Bewerber:innen zählt das. Sie wollen wissen, wo sie landen – nicht nur, was sie verdienen.

Typische Hürden – und wie man sie meistert

Natürlich läuft nicht alles reibungslos. Einige Unternehmen tun sich schwer mit dem Datenschutz. Bewerberdaten müssen sicher verarbeitet und aufbewahrt werden – das macht Aufwand. Andere haben technische Probleme oder wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Auch die Masse an unpassenden Bewerbungen kann frustrieren.

Hinzu kommt: Digitale Prozesse ersetzen keine persönliche Ansprache. Wer Nähe schaffen will, sollte auch digital nahbar auftreten – etwa mit einer freundlichen Mail, einem Rückruf oder einem kurzen Videocall.

1. Klein anfangen – mit dem, was schon da ist

Viele Unternehmen denken beim Thema E-Recruiting sofort an teure Tools oder aufwendige Software. Dabei reicht oft schon das, was ohnehin vorhanden ist. Die eigene Website? Ein guter Ort für eine kleine Karriereseite mit aktuellen Stellenangeboten. Ein Facebook- oder Instagram-Account? Perfekt, um auf offene Stellen aufmerksam zu machen – mit einem echten Foto vom Team oder einem kurzen Text aus dem Arbeitsalltag. Wichtig ist nur: regelmäßig aktualisieren und Unternehmenswerte transparent kommunizieren.

2. Bewerbungen einfach machen

Lange Formulare, Pflichtfelder oder Uploads von Zeugnissen schrecken ab – besonders bei Fachkräften, die auch andere Angebote haben. Wer es Interessierten leicht macht, hat oft mehr Erfolg. Ein kurzes Online-Formular oder eine einfache E-Mail-Adresse für Bewerbungen genügen. Ideal ist, wenn sich Bewerber:innen auch über das Smartphone bewerben können. Wer zusätzlich die Möglichkeit bietet, Fragen vorab zu stellen – per Mail oder telefonisch – wirkt offen und modern.

3. Die richtigen Kanäle wählen – je nach Zielgruppe

Nicht jede Plattform passt zu jedem Unternehmen. Wer im Handwerk oder in der Pflege sucht, hat mit Facebook oder lokalen Jobportalen oft mehr Erfolg als mit Business-Netzwerken wie LinkedIn. Wer in der IT oder in kreativen Berufen unterwegs ist, sollte dagegen dort präsent sein. Auch regionale Angebote wie die ThAFF-Plattform sind für viele Thüringer Betriebe ein kostengünstiger Startpunkt.

4. Persönlich bleiben – auch online

E-Recruiting heißt nicht, unpersönlich zu sein. Im Gegenteil: Wer digital rekrutiert, kann trotzdem Nähe und Wertschätzung zeigen. Etwa durch eine persönliche Anrede, eine schnelle Rückmeldung oder ein kurzes Video vom Arbeitsplatz. Besonders kleine Betriebe punkten oft mit ihrer familiären Atmosphäre, flachen Hierarchien und direkter Kommunikation – das sollte sich auch im Bewerbungsprozess zeigen. So fühlen sich Interessierte willkommen und ernst genommen. Dies hilft zu potenziellen Mitarbeiter:innen bereits ein Vertrauensverhältnis und damit auch langfristig einen Bewerberpool aufzubauen.

5. Hilfe holen – statt alles selbst machen

Nicht jedes Unternehmen muss alles allein lösen. Es gibt mittlerweile viele Dienstleister, die bei der Erstellung von Stellenanzeigen, der Auswahl der richtigen Plattformen oder der Gestaltung einfacher Bewerbungsformulare beratend zur Seite stehen. Das lässt sich übrigens auch finanziell fördern, z.B. durch die Thüringer Beratungsrichtlinie sowie die Beratungsförderung des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zusätzlich gibt es bei ThEx Wirtschaft 4.0 Angebote, um sich mit dem Thema vertraut zu machen.

Fazit: Jetzt starten – nicht warten

Wer in Thüringen heute Personal sucht, sollte digital denken. Nicht weil es modern klingt, sondern weil es wirkt. E-Recruiting ist kein Hexenwerk. Es braucht keine riesigen Budgets oder IT-Abteilungen – sondern den Mut, Neues auszuprobieren.

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