Das Start-up migohead aus Erfurt bietet innovative, biokompatible Otoplastiken aus Keramik als Alternative zu herkömmlichen Materialien. Otoplastiken sind individuell gefertigte Passstücke für Hörgeräte, die für einen optimalen Sitz im Ohr sorgen. Das 2021 von Flora Mirzoyan und Roman Golovkov gegründete Unternehmen wurde für ihre weltweit einmalige Idee bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ThEx Award, dem Innovationspreis Thüringen und dem Bundespreis für das Handwerk. Zuletzt erhielt Flora Mirzoyan den Emily-Roebling-Preis 2025 als Unternehmerin des Jahres. Im Interview spricht sie über die aktuellen Schwerpunkte, die Besonderheiten des Unternehmens und ihre Visionen für die Zukunft.
Wo setzen Sie mit migohead derzeit thematische Schwerpunkte?
Flora Mirzoyan: Seit der Gründung im Jahr 2021 haben wir uns einen zufriedenen Kundenstamm aufgebaut und beliefern Hörakustiker in ganz Deutschland und in Österreich. Zum einen natürlich mit unseren innovativen Otoplastiken aus Keramik, aber auch sonst punkten wir mit einer besonders großen Materialvielfalt. Im Frühjahr 2025 erweitern wir unser Portfolio an Werkstoffen für die Otoplastiken. Mit Hochleistungspolymer bringen wir einen neuen Werkstoff auf den Hörakustikmarkt, der eine extrem robuste Alternative darstellt.
Für die Geschäftsidee hat migohead bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Innovationspreis Thüringen und den Bundespreis für das Handwerk. Was macht Ihr Produkt, aber auch Ihr Unternehmen so besonders?
Flora Mirzoyan: Der größte Vorteil unserer Keramik-Otoplastiken ist die Biokompatibilität – das Material enthält keine Weichmacher oder potenziell schädlichen Zusatzstoffe, was es besonders für Allergiker geeignet macht. Außerdem erlaubt die hohe Festigkeit von Keramik eine dünnwandigere Bauweise, wodurch das Fremdkörpergefühl im Ohr minimiert wird. Ich glaube, unsere Kunden schätzen besonders, dass unsere Otoplastiken keine Massenware sind. In engem Austausch mit den Hörakustikern entstehen bei uns handgefertigte Unikate, die exakt auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer:innen/Anwender:innen abgestimmt sind.