Die Metallbau Zacher GmbH und die Metalltechnik Winter GmbH, ein Unternehmenszusammenschluss aus Erfurt, haben Mitte 2024 einen Schweißroboter eingeführt. Geleitet werden die Unternehmen von Tino Merkel, Ron Rexhäuser und Madeleine Winter. Der Werkstattleiter Herr Dietmar Pflug gibt Einblicke in den Implementierungsprozess, die damit verbundenen Herausforderungen und wie wichtig es ist, junge Fachkräfte, welche unsere Zukunft gestalten, auf den Einsatz dieser Technologien vorzubereiten.
Herr Pflug, erzählen Sie uns etwas über die Unternehmen und was Ihre Aufgaben sind.
Dietmar Pflug: Die Firma Metallbau Zacher wurde 1994 gegründet. Wir stellen individuell gewünschte Aufzugsschachtgerüste aus Stahl, Fenster und Türen aus Aluminium sowie Brandschutzabschottungen her. Seit über 20 Jahren arbeiten wir dabei eng mit Metalltechnik Winter zusammen. Als Werkstattleiter gehören die Themen Konstruktion und Statik zu meinen Aufgaben.
Seit einem halben Jahr kommt in Ihrem Unternehmen jetzt ein Schweißroboter zum Einsatz. Warum war dieser Schritt in Ihren Augen notwendig?
Dietmar Pflug: Wir fertigen Stahlschachtgerüste. Pro Stahlkonstruktion benötigen wir etwa 20 bis 30 Riegel. Die Riegel haben wir vorher händisch oder teilmechanisch geschweißt. Man kann sich vorstellen, wie anstrengend diese monotone Arbeit ist. Sie erfordert einen hohen Personalbedarf und hat praktisch schon lange nach einer Automatisierung gerufen.
Wie hat der Roboter Ihre Arbeitsprozesse verändert?
Dietmar Pflug: Der Roboter übernimmt nun das Schweißen der Langnähte an den Stahlriegeln und die Herstellung kleinerer Bauteile. Der größte Vorteil ist, dass der Roboter ein ständiges Neupositionieren der Riegel überflüssig macht. Früher mussten wir das manuell machen, jetzt laufen die Schweißarbeiten direkt nacheinander ab. Das spart uns nicht nur enorm viel Zeit, sondern garantiert auch eine deutlich gesteigerte Qualität der Nähte. Außerdem konnten wir so auch dem Fachkräftemangel begegnen.
Gab es Herausforderungen bei der Implementierung des Roboters?
Dietmar Pflug: Definitiv. So eine Technik einzuführen, ist in einem mittelständischen Betrieb wie unserem kein Selbstläufer. Es gab keine vergleichbare Praxisbeispiele, was es uns erschwerte, Kosten zu kalkulieren oder einzuschätzen und was mit der Implementierung wirklich auf uns zukommt. Außerdem mussten wir erst die nötigen Programmierkenntnisse im Unternehmen aufbauen. Es braucht externe Experten, die Unternehmen in so einem Einführungsprozess unterstützen.