Für Unternehmer Mageeban Kuperan von Kuptec ist Netzwerken weit mehr als nur Kontakte sammeln. Im persönlichen Austausch und bei Veranstaltungen entstehen für ihn echte, vertrauensvolle Partnerschaften, die langfristig tragen. Damit ist Netzwerken für ihn ein fester Teil des beruflichen Alltags – kein zusätzlicher Termin. Im Interview erzählt er, wie er Beziehungen aufbaut, warum Verlässlichkeit entscheidend ist und wie ihm unter anderem die Angebote der ThEx Gründungszentren und von ThEx innovativ neue Perspektiven und Sichtbarkeit ermöglichen.
Wie würden Sie sich in drei Worten beschreiben (beruflich)?
Zielorientiert, technologieaffin, verantwortungsbewusst
Wo sind Sie besser vernetzt: online oder im echten Leben?
Definitiv im echten Leben. Viele meiner digitalen Kontakte sind letztlich aus persönlichen Begegnungen entstanden. Solche Beziehungen entstehen am besten im direkten Austausch – sei es auf Veranstaltungen, in Gesprächen oder bei der Zusammenarbeit.
Wenn Sie jemanden aus Ihrem Netzwerk spontan um Hilfe bitten – worum geht es meistens?
Wenn ich jemanden um Hilfe bitte, dann geht es häufig um konkrete Einschätzungen, technischen Input oder auch einfach um den berühmten kurzen Draht zu einer bestimmten Person oder Organisation. Manchmal sind es pragmatische Fragen, manchmal geht es auch um strategische Impulse und damit ist das Netzwerk da ein wertvoller Sparringspartner.
Wie gelingt es Ihnen, sich neben Ihrem beruflichen Alltag die Zeit zu nehmen, um Ihr Netzwerk zu pflegen? Und warum lohnt sich das?
Netzwerken ist für mich kein zusätzlicher Termin, sondern ein Teil meines unternehmerischen Alltags. Ein kurzer Anruf, ein gemeinsames Mittagessen oder ein Besuch auf einer Veranstaltung reichen oft schon.
Es lohnt sich, weil durch den kontinuierlichen Austausch Vertrauen entsteht. Und Vertrauen ist im Geschäftsleben Gold wert. Außerdem engagiere ich mich auch ehrenamtlich – zum Beispiel in Vorstandspositionen – wo ich Netzwerkarbeit ganz gezielt und strategisch mitgestalte. So entstehen aus intensiven, inhaltlichen Gesprächen wirklich tragfähige Partnerschaften.
Wie bauen Sie echte, langfristige Beziehungen im Business auf – nicht nur Kontakte?
Indem ich ehrlich und transparent kommuniziere, echtes Interesse zeige und mein Gegenüber ernst nehme. Ich versuche, nicht einfach nur zu senden, sondern zuzuhören – und mich auf die Bedürfnisse des anderen zu konzentrieren.
Verlässlichkeit spielt dabei eine zentrale Rolle: Denn Verlässlichkeit ist der Kitt jeder Beziehung, auch im Geschäftsleben.
Welche Rolle spielen gezielte Vernetzungsmöglichkeiten im Rahmen von Veranstaltungen für die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung Ihres Unternehmens?
Eine sehr große Rolle. Besonders für junge oder wachsende Unternehmen brauchen diese Bühne. Außerdem schaffen solche Veranstaltungen Sichtbarkeit und Zugang zu Personen, zu denen man sonst keinen Kontakt hätte. Das kann ungeahnte Türen öffnen, fachlich und strategisch.
Wie unterstützt Sie das ThEx z. B. in Bezug auf Kooperationen, Sichtbarkeit oder durch konkrete Angebote?
Das ThEx schafft gezielte Möglichkeiten zum Austausch – zwischen Startups, jungen Unternehmen, Mentoren und potenziellen Partnern. Besonders wertvoll war für uns der Zugang zu Netzwerken außerhalb unserer direkten Branche, welcher uns unter anderem von Rüdiger Horn von den ThEx Gründungszentren ermöglicht wurde. Dadurch haben wir besser verstanden, wie andere ticken, und konnten neue Perspektiven auf den Markt gewinnen.
Wenn wir von Sichtbarkeit sprechen, müssen wir natürlich auch über den ThEx AWARD sprechen, bei dem Sie 2024 in der Kategorie „Durchstarten“ den zweiten Platz belegt haben. Inwiefern können Unternehmen von der Bewerbung für den ThEx AWARD profitieren?
Die Bewerbung selbst war bereits ein großer Mehrwert. Sie hat uns dazu gebracht, unser eigenes Unternehmen noch einmal intensiv zu reflektieren: Wer sind wir? Was haben wir erreicht? Wo wollen wir hin? Die Nominierung hat uns dann auch außerhalb unseres Fachbereichs Sichtbarkeit verschafft. Der zweite Platz war eine schöne Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Wenn Sie jungen Gründer:innen einen einzigen Satz zum Thema Netzwerken mitgeben dürften, welcher wäre es?
Netzwerken ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wer ehrlich, offen und präsent bleibt, gewinnt langfristig.