In der Welt der Innovation und Unternehmensgründung gibt es immer wieder faszinierende Geschichten, die uns inspirieren und zum Nachdenken anregen. Die Geschichte der im Jahr 2020 gegründeten TEDIRO GmbH ist zweifellos eine davon. Mit einem innovativen Roboter möchte das Unternehmen das Gesundheitswesen entlasten und die Gangtherapie revolutionieren. In einem exklusiven Gespräch mit Anke Mayfarth, Mitgründerin und Geschäftsführerin, haben wir spannende Einblicke hinter die Kulissen der Gründung gewonnen. Erleben Sie mit uns die faszinierende Gründungsgeschichte von TEDIRO und entdecken Sie, wie ein Roboter die Gangtherapie transformiert.
Innovation trifft auf medizinische Expertise
Die Geschichte von TEDIRO beginnt im Jahr 2016, als in der Waldklinik Eisenberg Innovation und medizinische Expertise aufeinandertreffen. Dort wurde die studierte Physiotherapeutin Anke Mayfarth, zuvor in der Neurologie tätig, mit der spannenden Aufgabe betraut, ein Forschungsprojekt der TU Ilmenau und der Firma MetraLabs zur Nutzung von Robotern in der Therapie zu koordinieren. Eine Herausforderung, die sie mit Begeisterung annahm. "Als Therapeuten lieben wir die direkte Berührung und die manuelle Therapie. Aber wir verbringen auch sehr viel Zeit mit dem Training funktioneller Übungen, um die Patienten wieder auf den Alltag vorzubereiten", reflektiert Frau Mayfarth. Diese routinemäßigen Trainingsabläufe sind zeitaufwendig und hindern die Therapeuten daran, sich intensiver der individuellen Hands-On-Betreuung ihrer Patienten zu widmen. Daher untersuchte Frau Mayfarth bis 2019 in dem Forschungsprojekt die innovative Idee, ob ein Roboter die repetitiven Aufgaben übernehmen und so die Therapeuten entlasten könnte. Mit Ende des Forschungsprojektes entwickelte Frau Mayfarth gemeinsam mit ihrem Mitgründer, Dr. Christian Sternitzke, die Vision, eine vielseitig einsetzbare Roboterplattform zu schaffen, die sowohl speziell für das Gangtraining in der orthopädischen Rehabilitation geeignet ist als auch für weitere Anwendungen in anderen Fachgebieten des Gesundheitssektors.
Herausforderungen und Unterstützung auf dem Weg zur Gründung
Die Gründungsphase von TEDIRO fiel genau in die Zeit der COVID-19-Pandemie. Pitch-Veranstaltungen waren nur virtuell möglich, was eine besondere Herausforderung darstellte. Doch trotz dieser besonderen Umstände ließen sich die Gründerpartner nicht entmutigen und verfolgten ihre Vision mit Entschlossenheit und Anpassungsfähigkeit. Sie waren sich bewusst, dass eine innovative Idee allein nicht ausreicht, um ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Daher machten sie sich auf die Suche nach Unterstützung und Finanzierungsmöglichkeiten für den Aufbau ihres jungen Unternehmens. Mit dem Erhalt der Gründerprämie, der erfolgreichen Teilnahme am ThEx Award 2021 und der Auszeichnung mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2021 eröffneten sich neue Wege für ihre Vision. Die Berater des ThEx wiesen das Unternehmen zudem auf das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Ilmenau hin, das zum Heimatstandort von TEDIRO werden sollte. Die Ansiedlung im TGZ Ilmenau bot dem Unternehmen zahlreiche Vorteile. Insbesondere die flexible und unkomplizierte Suche nach maßgeschneiderten Räumlichkeiten, die Nutzung der bestehenden Infrastruktur und die Kaltmietfreistellung erwiesen sich als äußerst hilfreich. "Die Mitarbeiter des TGZ Ilmenau stehen uns bei jeder Anfrage mit Rat und Tat zur Seite", betont Frau Mayfarth. Dank der engen Anbindung an die TU Ilmenau bewährt sich das TGZ Ilmenau als idealer Standort für die Weiterentwicklung ihres Roboters.
Das Herzstück des Tech-Startups: Der Roboter THERY
In intensiver Zusammenarbeit mit erfahrenen Physiotherapeuten wurde fortan der Roboter THERY entwickelt und programmiert, um das Gangtraining autonom mit den Patienten durchzuführen, die Bewegungen genau zu analysieren und Fehler in der Ausführung der Trainingsübungen in Echtzeit zu erkennen. Erfasst werden die Bewegungen mithilfe einer Tiefenkamera, welche die Bewegungen der Patienten erkennt und in ein detailliertes Skelettmodell umwandelt. Werden die Bewegungsabläufe durch den Patienten nicht korrekt ausgeführt, weist der Roboter den Patienten darauf hin.
Neben der enormen Entlastung der Therapeuten ermöglicht diese fortschrittliche Funktionalität eine standardisierte und objektive Messung der Fortschritte im Gangtraining. Frau Mayfarth betont: "Durch den Roboter erhalten wir objektive Patientendaten - von der Aufnahme bis zur Entlassung." Dank der innovativen Technologie können fundierte Grundlagen für die individualisierte Therapie geschaffen und zudem Behandlungsergebnisse besser visualisiert und dokumentiert werden. Somit kann durch den Einsatz des Roboters eine neue Dimension der Patientenbetreuung und Rehabilitation erreicht werden.
Ein Blick in die Zukunft
Die TEDIRO GmbH hat große Pläne für die Zukunft. Ihr Ziel ist es, den Gangroboter nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa einzuführen. Dabei möchten sie ihre Partnerschaften mit Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen und Pflegeheimen vertiefen, um langfristig eine nahtlose einrichtungsübergreifende Versorgung zu gewährleisten.
TEDIRO ist ein leuchtendes Beispiel für den Gründungsgeist in Thüringen. Mit einer klaren Vision, der Unterstützung der Thüringer Gründungslandschaft und einem starken Team haben sie bereits Großes erreicht. Inspiriert von ihrem Lieblingszitat des Philosophen Ernst Bloch, ermutigt Frau Mayfarth angehende Gründer sich „ins Gelingen zu verlieben“, ihren Ideen zu folgen und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Denn mit Entschlossenheit und Engagement ist nichts unmöglich.
Wir sind gespannt auf die weiteren Meilensteine des Unternehmens und wünschen Frau Mayfarth und der TEDIRO GmbH viel Erfolg!