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Erschreckend, überraschend und bestätigend – Ergebnisse der Gründerinnenbefragung 2022

ThEx Frauensache -

2. November 2023

Gruenderinnen befragung 2022

Von 122 Gründerinnen und Unternehmerinnen erhielten wir Ende 2022 Antworten zu 26 Fragen, die wir per Online-Abfrage gestellt haben. Die Auswertung und der Dialog dazu beschäftigten uns nach wie vor. Das Ziel unserer Befragung war in erster Linie, ein Bild zur Situation der Gründerinnen in Thüringen zu bekommen und unsere Angebote zu überprüfen: Was sollten wir noch berücksichtigen in der aktuellen Förderphase und wo sind wir schon auf einem guten Weg?

Erschreckt hat uns am meisten, dass die Bürokratie nach wie vor die größte Hürde im Gründungsprozess darstellt. Eigentlich erwartbar, aber, trotz der vielen Versprechungen der Politik, Bürokratie abzubauen, wird es vielmehr schlimmer als besser. Das hat Einfluss gerade auch auf Gründungen von Frauen. Um nur ein Beispiel zu nennen: will eine selbstständige Frau Mutter werden, sollte sie sich sehr rechtzeitig um die Regelungen zum Elterngeld kümmern. Oft gelingt dies nicht allein, denn es ist unglaublich kompliziert. Das gilt im Übrigen genauso für selbstständige Väter, die Elterngeld bekommen möchten.

Grafik Huerden

Überrascht hat uns, dass unsere Frage nach den Vorbildern ein sehr breites Bild ergeben hat: viele Frauen haben gar nicht auf unsere Frage geantwortet, viele geben eine allgemeine Antwort und einige sagen sehr klar: „Ich habe kein Vorbild“. Wir glauben der Wissenschaft, die herausgefunden hat, dass weibliche Role Model die Gründungsneigung positiv beeinflussen. Und dass unser gesellschaftliches Bild vom Unternehmertum nach wie vor männlich geprägt ist. Aber was genau brauchen Frauen, die sich inspirieren lassen wollen von anderen Frauen? Die Antwort ist klar: keine „Hochglanz“-Varianten von Top-Unternehmerinnen, sondern solche, die der eigenen Lebenssituation nah sind, die mit ähnlichen Herausforderungen umgegangen sind und Wege gefunden haben, diese zu bewerkstelligen. Uns beschäftigt die Frage, warum so viele Frauen auf die Begriffe „Role Model“ oder „Vorbild“ mit Ablehnung reagieren. Liegt es am Anglizismus? Oder sind die Ansprüche an andere und meist damit auch an sich selbst zu hoch, als dass irgendeine Frau diese in Gänze erfüllen könnte? Welche anderen Begriffe sind hilfreicher, wenn wir inspirieren und ermutigen möchten? In unserem Newsletter versuchen wir bereits, mit einem anderen Begriff zu agieren, wenn wir eine selbstständige Frau aus Thüringen vorstellen. Wir freuen uns auf weitere Gespräche dazu.

Bestätigt hat uns, dass wir viel Zustimmung zu unserer Arbeit bekommen haben. Mit unserem Arbeitsansatz sind viele Frauen sehr zufrieden: Wir ermöglichen Frauen gute Erfahrungen mit dem Netzwerken und bieten ihnen Plattformen, um sichtbar zu werden. Frauen können in ihre Persönlichkeitsentwicklung investieren, z.B. im Mentoring-Programm oder im Chancenlabor. Uns hilft dabei auch, dass wir immer wieder Frauen finden, die ehrenamtlich mit uns gemeinsam die Netzwerk-Veranstaltungen in den Regionen gestalten. So sind wir nah dran an den Bedarfen der Frauen. In unserer Gründerinnenbefragung haben wir einen riesengroßen Schatz an weiteren Ideen für Formate und Methoden bekommen.

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