Roger Müller, gelernter Diplom-Kaufmann, hat jahrelang als kaufmännischer Leiter in der Wassertechnikbranche gearbeitet, ehe er beschloss, selbst ein Unternehmen zu leiten. Als geborener Südthüringer kennt er die Region und die Menschen. Da ist es nur naheliegend, ein Unternehmen vor Ort zu übernehmen und es weiterzuentwickeln. Glücklicherweise war seinerzeit das Unternehmen Krebs Glas Lauscha auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer, und so kam eins zum anderen. Wie er es schaffte, die Belegschaft von seinem Plan zu überzeugen und welche Rolle das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) in seiner Laufbahn spielt, erzählt er uns im Interview.
Herr Müller, Ihr Unternehmen stellt klassische Christbaumkugeln her, aber auch exotische Motive wie Märchenfiguren, Totenköpfe und Ufos. Gibt es etwas, das Sie nicht herstellen können?
(überlegt) Theoretisch ist alles möglich. Die wichtigere Frage ist, ob das sinnvoll ist. Die Erstellung des Designs und der Vorlage sind ziemlich aufwändig. Die Produktion lohnt sich daher erst ab einer gewissen Größe, weshalb wir eine Mindestanzahl von 1000 Exemplaren festgelegt haben.
Sie haben als Ausstellungsstück sogar Objekte aus der Steampunk-Kultur in Ihrem Showroom hängen. Was haben Sie sonst noch für Hobbys?
Also definitiv Science-Fiction-Romane (lacht). Aber auch „normale“ Dinge wie Laufen, Fahrradfahren und ganz wichtig: Zeit mit meiner Familie verbringen.
Sie haben ursprünglich Wirtschaftswissenschaften studiert und sind heute Geschäftsführer der Krebs Glas Lauscha GmbH. Wie kam es dazu?
Es war tatsächlich schon immer mein Ziel, Geschäftsführer zu werden. Da ich aus der Region stamme, bietet sich das hier natürlich an. Und eine Verbindung zu Glas hatte ich schon seit meiner Kindheit – durch meine Mutter. Sie hat hier mehrere Jahre als Glasmalerin gearbeitet. Durch sie hatte ich dann auch die Gelegenheit, mir mit einem Ferienjob bei Krebs Glas Lauscha das erste Geld zu verdienen. Das war Ende der 1990er Jahre.