Sie war noch ein Kindergartenkind, als ihre Oma an Demenz erkrankte. Als diese später in einem Pflegeheim unterkam, hat sich der körperliche Verfall so beschleunigt, dass Vivien Zeihs beschlossen hatte, etwas dagegen zu tun. Sie entwickelte „The dementia Web App“ – eine App, die als unterstützende therapeutische Begleitung dient. Was die 17-Jährige aus Wutha-Farnroda antreibt und wie das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) hierbei unterstützen konnte, erzählt sie uns im Interview.
Frau Zeihs, Sie sind 17 Jahre alt und befassen sich seit fünf Jahren mit der Entwicklung einer App, die die Therapie bei Demenzerkrankungen begleitet. Wie kam es dazu?
Das hatte ursprünglich einen familiären Hintergrund. Meine Oma war an Demenz erkrankt und wir haben sie lange Zeit zuhause gepflegt. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihr relativ gut. Aber irgendwann war uns das zeitlich nicht mehr möglich. Uns fehlte auch das Wissen, sie wirklich pflegen zu können. Sie ist in ein Pflegeheim gezogen und hat innerhalb eines halben Jahres so stark abgebaut, dass ich sie kaum wiedererkannt habe. Vor mir stand sozusagen eine ganz andere Person. Daraufhin habe ich angefangen, eigene Ideen zu entwickeln.
Sie haben eine App entwickelt, die als unterstützende therapeutische Begleitung von an Demenz erkrankten Personen dient.
Genau. Nach den aktuellen medizinischen Erkenntnissen ist Demenz noch nicht heilbar. Aber man kann die Krankheit effektiv therapieren. Allerdings fehlt oft die Zeit dazu und auch die Kenntnisse darüber. Deshalb unterstützt „The dementia Web App“ die Menschen im Arbeitsalltag und im Therapieprozess.
Sie haben die App selbst programmiert?
Ja. Das habe ich mir autodidaktisch beigebracht. Erst als es um die Erstellung der Datenbank ging, habe ich einen Fachinformatiker hinzugezogen, vor allem für das Thema Datensicherheit. Aktuell befindet sich die App in der finalen Entwicklungsphase.