In diesem Interview sprechen wir mit Natalie und Franz Rosner, dem Gründerpaar der Brillenhelden GmbH. Sie geben Einblicke in die innovative Unternehmensphilosophie, den Einsatz digitaler Technologien und ihre Vision für die Zukunft des Augenoptikerhandwerks.
Frage: Wie ist die Idee zu den Brillenhelden entstanden?
Natalie Rosner: Wir haben beide als Augenoptikermeister gearbeitet und wollten ein eigenes Geschäft eröffnen, das unsere Werte und Vorstellungen widerspiegelt. Dabei haben wir von Anfang an viel Zeit in jedes Detail gesteckt und nach links und rechts geschaut. 2019 haben wir dann die Brillenhelden GmbH gegründet und in Worbis unser Geschäft eröffnet.
Frage: Inwiefern konnten Sie Ihre Werte und Vorstellungen in dem Unternehmen verwirklichen? Was zeichnet die Brillenhelden besonders aus?
Natalie Rosner: Grundsätzlich möchten wir, dass sich unsere Kundschaft absolut wohlfühlt. Eine Kundin sagte mal zu mir: „Natalie, wenn ich bei dir zum Termin komme, fühlt es sich an, als gehe ich mit meiner besten Freundin einen Kaffee trinken.“ Dieses Gefühl möchten wir all unseren Kunden vermitteln. Zum anderen erreichen wir diese Zufriedenheit auch durch die digitalen Technologien, die bei uns zum Einsatz kommen. Wir haben nach und nach den gesamten Brillenkaufprozess digitalisiert.
Frage: Auf welche Technologien setzen Sie dabei?
Franz Rosner: Bei uns haben Kunden die Möglichkeit, mittels Mehrkamera-Scanner detailgetreue Avatare von sich erstellen zu lassen. So können sie aus über 180.000 Brillenmodellen, auch von unabhängigen Labels und aus speziellen Materialien, auswählen und sie virtuell anprobieren. Der Vorteil aus Unternehmenssicht ist natürlich, dass wir uns Lagerhaltungskosten sparen.
Natalie Rosner: Aufgrund der Corona-Krise haben wir nach neuen Wegen gesucht, unsere Kundschaft zu bedienen und unabhängiger zu werden. Dabei sind wir dann auf die Möglichkeit eines 3D-Druckers gestoßen, durch den wir Brillen direkt vor Ort produzieren können.
Franz Rosner: Bei einem Modell aus dem 3D-Drucker ist die eigene Brille nach 24 Stunden fertig. Das Gestell wird gedruckt und muss danach noch geschliffen werden. Unsere Brillengläser kommen von Zeiss und werden ebenfalls vor Ort angepasst. Durch den Drucker können wir die Kunden nochmal viel spezieller bedienen – z.B. auf besondere anatomische Voraussetzungen eingehen.