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Brillenhelden: Digital den Durchblick

ThEx Wirtschaft 4.0 -

12. Juni 2024

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In diesem Interview sprechen wir mit Natalie und Franz Rosner, dem Gründerpaar der Brillenhelden GmbH. Sie geben Einblicke in die innovative Unternehmensphilosophie, den Einsatz digitaler Technologien und ihre Vision für die Zukunft des Augenoptikerhandwerks.

Frage: Wie ist die Idee zu den Brillenhelden entstanden?

Natalie Rosner: Wir haben beide als Augenoptikermeister gearbeitet und wollten ein eigenes Geschäft eröffnen, das unsere Werte und Vorstellungen widerspiegelt. Dabei haben wir von Anfang an viel Zeit in jedes Detail gesteckt und nach links und rechts geschaut. 2019 haben wir dann die Brillenhelden GmbH gegründet und in Worbis unser Geschäft eröffnet.

Frage: Inwiefern konnten Sie Ihre Werte und Vorstellungen in dem Unternehmen verwirklichen? Was zeichnet die Brillenhelden besonders aus?

Natalie Rosner: Grundsätzlich möchten wir, dass sich unsere Kundschaft absolut wohlfühlt. Eine Kundin sagte mal zu mir: „Natalie, wenn ich bei dir zum Termin komme, fühlt es sich an, als gehe ich mit meiner besten Freundin einen Kaffee trinken.“ Dieses Gefühl möchten wir all unseren Kunden vermitteln. Zum anderen erreichen wir diese Zufriedenheit auch durch die digitalen Technologien, die bei uns zum Einsatz kommen. Wir haben nach und nach den gesamten Brillenkaufprozess digitalisiert.

Frage: Auf welche Technologien setzen Sie dabei?

Franz Rosner: Bei uns haben Kunden die Möglichkeit, mittels Mehrkamera-Scanner detailgetreue Avatare von sich erstellen zu lassen. So können sie aus über 180.000 Brillenmodellen, auch von unabhängigen Labels und aus speziellen Materialien, auswählen und sie virtuell anprobieren. Der Vorteil aus Unternehmenssicht ist natürlich, dass wir uns Lagerhaltungskosten sparen.

Natalie Rosner: Aufgrund der Corona-Krise haben wir nach neuen Wegen gesucht, unsere Kundschaft zu bedienen und unabhängiger zu werden. Dabei sind wir dann auf die Möglichkeit eines 3D-Druckers gestoßen, durch den wir Brillen direkt vor Ort produzieren können.

Franz Rosner: Bei einem Modell aus dem 3D-Drucker ist die eigene Brille nach 24 Stunden fertig. Das Gestell wird gedruckt und muss danach noch geschliffen werden. Unsere Brillengläser kommen von Zeiss und werden ebenfalls vor Ort angepasst. Durch den Drucker können wir die Kunden nochmal viel spezieller bedienen – z.B. auf besondere anatomische Voraussetzungen eingehen.

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Frage: Sind Sie in diesem Zusammenhang auch auf Herausforderungen gestoßen?

Franz Rosner: Eine Herausforderung war sicherlich die Umstellung für unsere Mitarbeiter. Es war eine neue Art zu arbeiten, und obwohl der 3D-Drucker wenig fehleranfällig ist, erforderte der Einarbeitungsprozess etwas Geduld. Der Hersteller hat uns dabei unterstützt, alles aufzubauen und uns eingewiesen. Aber seit der Workflow erlernt ist, funktioniert es ziemlich reibungslos.

Frage: Ihr habt bei der Wahl des Geschäftsstandortes für Worbis entschieden. Kann man sagen, dass die Digitalisierung letztendlich geholfen hat, euer Geschäft im ländlichen Raum erfolgreich aufzubauen und bekannt zu werden?

Natalie Rosner: Wir praktizieren nach wie vor das klassische Augenoptiker-Handwerk. Nur können wir unsere Kunden durch unser Angebot ganz anders ansprechen. Letztendlich können unsere Kunden die Brillen bequem von zu Hause anprobieren, die Fahrtwege verkürzen sich. Social Media spielt dabei auch eine zentrale Rolle. Viele unserer Produkte verkaufen wir mittlerweile direkt über soziale Netzwerke, oft bevor sie überhaupt ins Schaufenster gelangen. Unser Fokus liegt aber trotz allem auf individueller Beratung und dem persönlichen Kontakt.

Frage: Habt ihr Fördermittel genutzt?

Franz Rosner: Wir haben sowohl InnoInvest als auch den Digitalbonus Thüringen genutzt. ThEx Wirtschaft 4.0 hat uns bei der Identifizierung passender Fördermittel unterstützt.

Frage: Was sind eure Pläne für die Zukunft der Brillenhelden?

Natalie Rosner: Dadurch dass wir auch Kinder mit Brillen versorgen, ist uns aufgefallen, dass es kaum funktionale und gleichzeitig schicke Kinderbrillen gibt. Eine Vision wäre also, irgendwann auch den Kinderbrillenmarkt zu erobern. Dafür möchten wir natürlich unser Team weiter mit tollen Mitarbeitern vergrößern, die unsere Vision genauso begeistert mittragen.

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